Herzlich willkommen in meiner Nähstube

Wie so viele, habe ich meine ersten Handgriffe mit Stoff, Nadel und Faden mit und durch meine Mutter gemacht. Sie hat uns Kindern, besonders uns Mädchen, viel selbstgeschneidert. Sie hätte gerne eine Schneiderlehre gemacht und war oft selbst als Kind bei einer Schneiderin in der Nähstube und hat sich dort einiges abschauen können und viel gelernt, bevor sie in der Nachkriegszeit, da ihr Vater starb, in Stellung gehen musste, um Geld für Mutter und Schwester zu erarbeiten.

 

So war das damals...

Ihre Freude am Selbermachen, nicht nur beim Schneidern, habe ich offensichtlich von meinen beiden Eltern mitbekommen. 

Mein Vater war auch so einer. ;-) aber dazu ein andermal mehr....

 

Meine ersten selbst genähten Kleidungsstücke waren ein Kleidchen mit Spaghettiträgern in Weissrot mit kleinen Kirschen und roten Trägern, das weiss ich noch wie heute und ich war so glücklich darüber und stolz, dass ich etwas hergestellt habe, was ich auch selbst benutzen kann, selbst mich darin kleiden. Das war ein Schlüsselerlebnis.

 

Das zweite dann war eine Langarmbluse aus feinem Baumwollvoile in zartem hell-lila mit kleinen Blümchen. Oben am Ausschnitt eingekräuselt. 
Der Stoff war schon eine Herausforderung für eine Anfängerin, aber ich habe mich ihr gestellt. Dass ich das so gut hinbekomme, alle Achtung.

 

Diese beiden Stücke habe ich lange und gern getragen. Und dann war erstmal Pause, denn es wollten andere Dinge und Handarbeiten gelernt werden, alles mögliche ausprobiert: stricken, häkeln, sticken, Makramee, knüpfen, malen, zeichnen, arbeiten mit Draht und basteln mit Holz, Pappe und Papier....

 

Und dann war da auch noch der Garten und ich wollte natürlich irgendwann auch selbst etwas aussäen und anpflanzen. Meine Möhren vergesse ich ebenfalls nie. Das war ein Minibeet im Blumenbeet und ich habe es hübsch gestaltet und dort meine Möhren ausgesät. Es waren nicht viele, aber ich konnte ernten und essen. Klasse!

 

Nur EINE Sache machen - viel zu langweilig, wo es doch so viel gibt, was er- und gelebt werden will.

 

In diesem Sinne wünsche ich uns lebendige Zeiten hier auf diesen Seiten..

 

regina

So ein schönes Wort und eine tiefe Bedeutung. Dieser Wimpel ziert den Eingang vom Haus. Mehr als ein Ort: Heimat.